Hallo, wir die Hasengruppe aus dem Kindergarten St. Martin, haben uns auf eine ziemlich spannende Reise begeben. Hier wollen wir davon berichten, was wir erlebt haben und wie es dazu gekommen ist, dass wir uns einige Kirchen und Moscheen in Dietzenbach mal ganz aus der Nähe angeschaut haben.
Alles begann in unserem Morgenkreis im Dezember. Der Dezember ist ein besonderer Monat, wahrscheinlich auch bei Ihnen zu Hause. Es wird geschmückt, man öffnet die Türchen vom Adventskalender und erfreut sich an der wunderschönen Adventszeit. In dieser Zeit brachte eine Erzieherin eine Spieluhr mit in unseren Morgenkreis. Sofort waren wir fasziniert von den Farben, den unterschiedlich hohen runden Türmen, den goldenen Dächern und Kuppeln, ein richtiges Märchenschloss dachten wir. Aber bei genauerem Hinsehen erkannten wir das goldene Kreuz auf der Spitze des höchsten Turms. Unser Spieluhrenschloss war also kein Schloss, sondern eine Kirche. Und schon stellten sich einige Fragen: Sehen alle Kirchen so aus? Was ist überhaupt Kirche? Was ist Weihnachten?
Hierbei wurde eine Sache schnell klar. Nicht alle Kinder aus unserer Gruppe feiern Weihnachten. In den Elternhäusern finden die adventlichen Rituale, die uns als Christen gerade in der Vorweihnachtszeit so angenehm vertraut sind, wie einen Adventskalender aufhängen, ein Adventskranz mit den vier Kerzen hinstellen, oder einen Weihnachtsbaum aufstellen und schmücken, gar nicht statt. Diese Rituale kennen diese Kinder eigentlich nur aus dem Kindergarten. Und dann war da ja noch die schöne Spieldose. Gibt es bei uns in Dietzenbach auch Kirchen? Sehen diese Kirchen aus wie unsere Spieluhr? Welche Kirchen kennen wir? Es waren so viele Fragen, dass uns schnell klar wurde, das mussten wir uns genauer anschauen.
Zuerst haben wir im Internet geschaut, welche Kirchen es denn in Dietzenbach gibt. Schnell fanden wir Bilder der katholischen Kirche St. Martin, von der ev. Christuskirche und von der ev. Waldkappelle im Internet. Und klar, unsere Kindergarten-Kirche Sankt Martin haben wir sofort erkannt. Aber da waren noch andere, die wir nicht kannten und einige Gotteshäuser, die wir fanden, hießen gar nicht Kirche, sondern Moschee.
Das waren schon viele Informationen, aber weil wir sehr wissbegierige Kinder sind, wollten wir noch mehr erfahren. Wir wollten wissen, wo die Kirchen genau zu finden sind und wie sie von innen aussehen. Also war es Zeit, unser Abenteuer richtig zu beginnen. Wir packten unseren Rucksack und unsere Erzieher*Innen ein und machten uns auf den Weg.
Als erste Kirche haben wir Sankt Martin besucht. Das war leicht, denn viele von uns kennen die Kirche schon und wissen genau, wo sie zu finden ist. Denn es ist ja unsere gelbe Kirche. Leider hatten wir durch die Corona-Zeit lange keine Möglichkeit die Kirche zu besuchen. Deshalb war es auch besonders schön, sie mal wieder besuchen zu können.
Dabei hatten wir sogar das Glück, dass Pfarrer Barton Zeit hatte und sich alles mit uns gemeinsam ganz genau angeschaut hat. In der Kirche haben wir uns umgesehen und sehr viel entdecken können. Sankt Martin ist so groß und wir lieben das schöne Gelb. Auch den Namensgeber unserer Kita den, heiligen Martin, fanden wir hier. Die bunten Kirchenfenster haben wir uns ganz genau angeschaut. Gemeinsam mit Pfarrer Barton haben wir dann zum Abschied ein Adventslied gesungen. Das hat sich in der großen Kirche ganz besonders schön angehört.
Es war ein sehr schöner Tag und wir waren stolz und motiviert jetzt auch die nächsten Kirchen zu finden. Aber welche nur? Vom Foto her gefiel uns die marokkanische Moschee gut und wir wollen sie uns mal genauer anschauen. Der Weg dahin war schon lang, aber wir hatten trotzdem jede Menge Spaß. Auf einem langen Spaziergang kann man nämlich einiges entdecken. Manche Kinder konnten zeigen, wo sie wohnen, als wir daran vorbeiliefen. Viele Menschen haben uns gefragt, wo wir denn hin wollen. Am Ende hatte sich die Anstrengung aber gelohnt und die Freude war groß, als wir die Moschee sahen, die wir ja nur von Bildern kannten.
Auch hier hatten wir Glück, denn obwohl wir unangemeldet kamen, durften wir die Moschee besichtigen. Es hat sich sogar ein sehr freundlicher Mann Zeit genommen, uns alles zu zeigen und alle unsere Fragen zu beantworten – und wie Sie ja jetzt von uns schon erfahren haben, wollen wir immer alles ganz genau wissen. Schnell war klar, die Moschee sah ganz anders aus als unsere Kirche Sankt Martin. Zu Beginn mussten wir die Schuhe ausziehen und haben uns dann genau umgeschaut. Der Gebetsraum war sehr groß und hatte ganz andere Farben, als wir es kennen. Aber es gab keine Bänke darin, auf die man sich setzen könnte. Stattdessen gab es ein Regal mit vielen schönen bunten Teppichen.
Nachdem wir die Moschee besucht hatten, machten wir uns an einem anderen Tag auf, um die nächste Kirche zu besuchen. Wir entschlossen uns, die Christuskirche in der Altstadt anzusteuern. Schnell konnten wir auf unserem Weg den Turm sehen, aber irgendwie war er plötzlich verschwunden. Wir sind dann durch die Altstadt geirrt, den Blick zum Himmel, ob wir den Turm endlich wieder entdecken könnten. Wir gingen an der Polizei vorbei, und dann standen wir plötzlich direkt davor.
Unser Abenteuer ist noch nicht vorbei, denn wie Sie ja vom Anfang wissen, fehlen uns noch zwei Kirchen, die wir uns anschauen wollen. Die türkische Moschee wollen wir unbedingt noch besuchen und die Waldkapelle in Steinberg. Wie schon unser ganzes Abenteuer hindurch hatten wir auch hier wieder etwas Glück, denn die Tante eines Kindes aus unserer Gruppe machte uns ein tolles Angebot. Wenn wir die türkische Moschee besuchen, dann würde sie uns alles zeigen. Also haben wir uns eines Morgens auf den Weg gemacht und die Moschee besucht. Wir fanden sie ganz toll! Die türkische Moschee hat einen großen Raum, der mit einem roten Teppich ausgelegt ist. Uns wurde viel erklärt und wir durften alle unsere Fragen stellen und glauben Sie uns, dass wir immer sehr viele Fragen haben. Was uns am meisten beeindruckt hat, war, als der Imam für uns gesungen hat. Zum Abschied gab es sogar noch einen leckeren Sesamkringel. Es war ein schöner Besuch und wir haben viel gelernt.
Nun war es Zeit, uns auf den letzten Weg unseres Abenteuers zu machen. Die Waldkapelle in Steinberg war noch auf unserer Liste. Der Weg nach Steinberg ist aber selbst für solche geübten Abenteurer, wie wir es sind, einfach zu weit zum Laufen. Das ist aber nichts, wofür wir keine Lösung finden. Wir haben einfach unsere Eltern gefragt, ob wir mit unserem Erzieher*innen zusammen mit dem Bus fahren dürfen.
Alle haben es erlaubt und so haben wir uns an einem sonnigen Vormittag auf den Weg gemacht. Mutig und neugierig sind wir in den Stadtbus gestiegen und haben uns auf die Suche nach der Waldkapelle gemacht. Direkt am Waldesrand haben wir sie gefunden.
Die Waldkapelle war viel kleiner als die beiden anderen Kirchen, die wir besucht hatten. Der Turm und auch die Orgel waren kleiner. Aber auch hier hat es uns sehr gut gefallen und Pfarrer Handschuch hat uns alles gezeigt und erklärt. Wir durften über die Orgelleiter laufen und uns so selbst Musik machen. Bevor wir wieder nach Hause gefahren sind, haben wir noch in dem schönen Garten ein Picknick gemacht.
Es waren aufregende Tage. Wir haben viel gelernt und erlebt. Es gibt so viele unterschiedliche Gotteshäuser und jedes ist anders, aber auf seine Art wunderschön. Wir hoffen, unser Bericht hat Sie auch neugierig gemacht. Wir werden bestimmt bald ein neues Abenteuer erleben und dann melden wir uns hier wieder.
Liebe Grüße
die Hasengruppe der Kita St. Martin